Vorab: Über dem Text gibt es einen Bilderslider, bei dem ihr euch alle Bilder des Beitrags ansehen könnt. Manchmal sind es einfach zu viele, um sie alle im Artikel unterzubringen, so wie auch in diesem. Viel Spaß dabei.
Die Insel Penang ist heutzutage ebenso farbenfroh wie ihre Geschichte. Oh je, einer dieser vielen Kulturbeiträge.
Die malaysischen Königreiche blieben lange Zeit unter sich, bis sich der Islam im 14. Jahrhundert nach Südostasien ausbreitete. Als Überbleibsel ist Malaysia bis heute muslimisch. Im 19. Jahrhundert begannen sich die Briten für diese Region zu interessieren und errichteten unter anderem in George Town einen Stützpunkt, Malaysia wurde dem britischen Imperium einverleibt. Einige Dekaden zuvor begannen bereits wohlhabende chinesische Einwanderer ihre Geschäfte von Java oder Melaka nach Penang zu verlegen. Es entstanden mehrere Clans, deren eindrucksvolle Häuser bis heute erhalten sind und ihre ehemalige Macht widerspiegeln.
Khoo Kongsi ist eines dieser Clanhäuser. Es ist ein großer Gebäudekomplex, ganz im chinesischen Stil, auf dessen Gelände alles wichtige untergebracht war, was die damaligen Bewohner benötigten, unter anderem auch eine Theaterbühne.
Dieser Blick auf Khoo Kongsi war uns leider nicht vergönnt. Ich präsentiere: Ein Foto von einem Foto.
Dafür gab es andere nette Ausblicke.
In jüngster Zeit hat sich die Stadt selbst zur Sehenswürdigkeit gemacht und in den Straßen witzige Bilder an die Wände gepinselt. Leiht man sich ein Tandem mit Dach, kein Scherz, kann man die fröhlichen Malereien in einer guten Stunde abfahren. Man muss sich dafür nur an den anderen Touristen und Selfiesticks vorbei drücken. So landet man auch unfreiwillig auf dem einen oder anderen Urlaubsfoto.
Einige Impressionen der Streetart in George Town.
Über den Nationalpark habe ich lange gezaudert, denn während der Mittagszeit ist es unglaublich heiß. Da reizt es mich nicht besonders durch einen hitzigen Dschungel zu wandern. Glücklicherweise habe ich mich überzeugen lassen. Um zum kleinsten Nationalpark der Welt zu gelangen, steht man noch vor Sonnenaufgang auf, speist zusammen mit zahllosen Chinesen Dumplings in einer Frühstückskantine und nimmt dann den örtlichen Bus bis zur Endstation. Im Nationalpark kann man zwei Wege nehmen, die nach maximal zwei Stunden entweder zum Affen- oder Schildkrötenstrand führen. Wir denken uns „Hey, die Schildkröten kommen zum Eierlegen bestimmt nur morgens oder abends und überhaupt schlüpfen jetzt bestimmt keine Tierchen“. Ihr könnt euch denken, dass wir damit mal wieder komplett daneben lagen und stattdessen zum Affenstrand gelaufen sind. Die Affen … sie mögen Julia nicht, aus Gründen, die uns schleierhaft sind. Nun ja, wir haben da eine Theorie. Julias Mutter hat vor 30 Jahren eine Affenfamilie um eine Kokosnuss gebracht und Julia hat jetzt mit der Erbsünde zu kämpfen.
Dschungel und Strand im kleinsten Nationalpark der Welt.
Man könnte nun durch den Dschungel zurück wandern, durch die Mittagshitze oder man fährt mit dem Boot, was nur wenige Minuten benötigt. Der Grund dafür liegt auf der Hand. An die alten Boote, die früher gemächlich durch die See tuckerten, hat man sehr leistungsstarke Motoren gebaut und jetzt feuern die Boote über das Wasser und man hat das Gefühl, dass der Rumpf, der dafür nie ausgelegt war, jeden Augenblick auf dem Wasser zerschellt.
Nun, wir haben es augenscheinlich überstanden. Eigentlich hat die Bootsfahrt auch Spaß gemacht.