Es ist offiziell, wir sind so weit gereist, dass wir schon dort sind, wo der Pfeffer wächst. Von Sihanoukville aus haben wir mehr oder weniger eine spontane Fahrt nach Kampot unternommen. Die Region ist vor allem für ihren vorzüglichen Pfeffer bekannt, der schon unter den Franzosen ein bedeutendes Exportgut darstellte.
Im Gegensatz zu Sihanoukville, das uns nicht wirklich gefallen hat, erweckt Kampot den Eindruck eines zweiten Luang Prabangs. Es ist gerade lebendig genug, um nicht langweilig zu sein und klein genug, dass man zu Fuß alles wichtige erreicht. Immer wieder treffen wir die liebreizende schottische Familie, die mit uns auf der Insel getaucht sind. Das geschieht natürlich immer in der anscheinend besten Bar der Stadt, dem Rikitikitavi, dass von einer Niederländerin geführt wird, die vor mehr als zehn Jahren hierher auswanderte. Das Kebab dort ist übrigens der helle Wahnsinn und das ist keine Übertreibung. Das Fleisch ist dermaßen zart und das Gemüse so lecker, dass ich traurig werde bei dem Gedanken meine Mahlzeit bald beendet zu haben. Passenderweise gibt es dazu eine köstliche Pfeffersoße, in der wir natürlich Pfeffer, aber auch Salz und Limettensaft vermuten.
Pfeffer und Passionsfrucht.
Am nächsten Tag schwingen wir uns wieder auf einen Roller und rollen zu einer Pfefferfarm in der Umgebung. Es ist schön auf eigene Faust unterwegs zu sein und wir fahren bewusst einen Umweg auf sehr holprigen Wegen durch die Felder. Auf der Farm lernen wir den exquisiten Pfeffer kennen, für den diese Region berühmt ist. Was wir noch nicht wussten, ist die Tatsache, dass grüner, schwarzer und roter Pfeffer alle aus der gleichen Pflanze entstehen und sich nur durch den Zeitpunkt der Ernte und die Dauer der Trocknung unterscheiden, naja und die Schärfe.
Auf noch holprigeren und verschlungenen Wegen schleichen wir gen Süden nach Kep, eine Strecke von 20 Kilometern für die man eine Stunde benötigt. Der kleine Strandort Kep ist für seinen Krabbenmarkt bekannt. Meine Höhle des Löwen, nur gucken, auf keinen Fall anfassen. Die Krabben werden pro Kilo verkauft und durch einige mehr gratis ergänzt, man kann sich nicht wehren. Die Krabben könnten frischer nicht sein, verbringen sie doch ihre letzten Augenblicke im Käfig im Meerwasser und werden prompt gekocht. Während sich Julia Krabben gönnt, bleibe ich mit Fisch auf der sicheren Seite. Wir geraten in ein tropisches Unwetter, haben auf der Heimreise aber Glück genau die Stunde erwischt zu haben, in der es nicht regnet. Kaum haben wir den Roller am Hostel abgegeben bricht der Weltuntergang wieder los.
Besessen von Märkten, auch die mit den Krabben.
Am Abend geschieht es schon wieder: wir treffen auf die Schotten und verbringen an ihrem letzten Abend einige sehr schöne Stunden in dieser herrlichen Stadt.