Das Mekong-Delta ist die Region, in der sich dieser gewaltige Strom ins Südchinesische Meer ergießt. In der flachen Ebene wird der Fluss so stark abgebremst, dass er sich auffächert und den Großteil seiner Sedimentfracht ablagert. So entsteht das Delta, das jedes Jahr um etwa 80 m ins Meer hinein wächst. In Saigon entscheiden wir uns gegen die geführte Tour und fahren auf eigene Faust ins Delta, die Reiskammer von Vietnam. Zuerst mit dem Taxi zum Busbahnhof, dann dort schnell zwei Tickets nach Can Tho kaufen und am Ende noch einmal mit dem Taxi Richtung Hostel fahren, das letzte Stück der Strecke müssen wir am Fluss entlang laufen, der Weg ist gerade breit genug für ein Moped. Das Hostel schmiegt sich zwischen Teiche und Reisfelder und ist ein echter Glücksgriff. Zusammen mit den wenigen anderen Gästen fährt uns der Besitzer am nächsten Morgen in aller Frühe zu den schwimmenden Märkten. Kurz vor Sonnenaufgang versammeln sich zahlreiche Boote auf dem Mekong und verkaufen ihre Waren, je mehr Kilogramm man einkauft, desto größer der Rabatt. Immerzu docken bei uns kleinere Boote an und verkaufen Kaffee, heiße Suppe oder leckeres Obst. Das Delta lässt sich nicht nur hervorragend per Boot sondern auch mit dem Fahrrad erkunden. Dafür verlassen wir am nächsten Tag Can Tho und nehmen den Bus nach My Tho. Der Busfahrer entlässt uns an der Tankstelle und nach und nach finden wir den Weg zum nächsten Busbahnhof, an dem um diese Schlafenszeit, 6 Uhr abends, allerdings nichts mehr fährt. Mit dem Taxi und anschließend dem klapprigsten aller Tuktuks geht es noch weit über Ben Tre hinaus in die verschlungenen Dschungelgassen. Es war sicher nicht die bequemste Fahrt, aber dafür die aufregendste, wenn wir aus den Sitzen gehoben wurden oder uns Palmen- und Bananenblätter entgegen schlugen.
Die schwimmenden Märkte von Can Tho.
Auf unserer Fahrradtour durch die verschlungenen Wege des Deltas holen wir uns endlich wieder einen Sonnenbrand. Ja, endlich, vor Saigon hat sich das gute Wetter selten blicken lassen und hier können wir uns vor der Sonne kaum retten. Schauen wir doch mal, welches Wetter uns an Weihnachten erwartet.
Könnt ihr die Glühlichter finden?
Kokosnüsse, überall, wie im Paradies.