Es kommt nicht immer alles so, wie man es sich wünscht. Wenn man nur für drei Wochen in den Urlaub fährt, hätte man natürlich gerne auch gutes Wetter. Das können wir längst nicht mehr erwarten und zugegeben, wenn es mies wird, ist es auch mal eine interessante Abwechslung.
Unser Plan war es, für drei Tage in den Phong Nha Nationalpark zu fahren und Höhlen zu besichtigen. Nachdem wir vor Sonnenaufgang mit dem Nachtzug aus Lao Cai in Hanoi ankamen, mussten wir noch einen Tag rumkriegen, bevor es in den nächsten Nachtzug nach Dong Hoi ging. Wir finden Nachtzüge wunderbar und vor allem die vietnamesischen sind sehr gut, allerdings ist es sehr ermüdend, wenn man spät abfährt und früh am Ziel ist. So sind wir in Dong Hoi zunächst unschlüssig, wie wir weiter nach Phong Nha kommen. Stets ist jemand zur Stelle, der einem ein Taxi anbietet, diesmal eine Kanadierin, die in einem Hostel arbeitet. Die Aussicht auf ein Frühstück ist verlockend und ehe wir uns versehen, sitzen wir schlemmend in einer Strandbar. Gestärkt sind wir nun bereit den Bus nach Phong Nha zu nehmen. Es ist ein Gemeindebus, den man zu sich winkt, wenn er in Sichtweite auftaucht. Die Fahrt dauert eineinhalb Stunden und ist eher mit einer Achterbahn zu vergleichen. Im Gegensatz zu russischen Bussen hat dieser aber noch intakte Federn. Wir kommen zwar schon um die Mittagszeit in Phong Nha an, sind jedoch viel zu müde für eine Höhle und lesen lieber das eine oder andere Buch zu Ende.
Leider schlägt am nächsten Tag das Wetter um und bringt viel Regen, bei dem wir uns ungern mit einem Roller auf die schlechten Bergstraßen wagen. Damit fallen die Paradise Cave, die längste Trockenhöhle der Welt, und die Dark Cave, ein Parkour durch eine nicht beleuchtete Höhle, wohl aus. Die weltweit größte Höhle Sơn-Đoòng kostet mehrere tausend Euro und man ereicht sie nur über eine Drei-Tageswanderung durch den Dschungel. Es bleibt die Phong Nha Höhle, die nur mit dem Boot zu erreichen ist. Bei ausgeschaltetem Motor treibt das Boot in die Höhle und wird fortan nur noch mit zwei Rudern angetrieben. Es ist ein beeindruckendes Schauspiel zu beiden Seiten die schwach illuminierten Wände zu sehen während von den Stalaktiten noch Wassertropfen auf uns herab regnen.
Im Inneren der Phong Nha Höhle.
Die Tour dauert etwas mehr als zwei Stunden und passt perfekt in unseren Zeitplan. Wegen des miserablen Wetters haben wir unsere Pläne geändert und kehren zwei Tage früher nach Dong Hoi zurück. So kommen wir auch deutlich früher in den Genuss unseres Strandurlaubs. Es bleibt viel Zeit zum Lesen, Schreiben und Ukulele spielen, zusammen mit anderen Reisenden, die eine Gitarre beisteuern.
Hostel mit Bergblick.
Hostel mit Meerblick.