Was Reisen so besonders macht

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​Wenn etwas nicht gelingt, geschieht hinterher etwas unerwartetes. Das ist die Quintessenz, die ich bisher aus dieser Reise ziehen kann. Als der Moskauer Kreml geschlossen hatte, sind wir durch den Regen zurück ins Hostel gestapft und haben nach einem stundenlangen Gespräch neue Freunde gefunden. Als sich Listwjanka am Baikalsee als Reinfall herausstellte, haben wir die Insel Olchon für uns entdeckt und auch dort weitere Freundschaften geschlossen. Oft gehen die Dinge am Ende ziemlich gut aus. So auch in Chiang Mai.

Wir haben uns zusammen mit unseren Freunden Daniel und Joana verabredet, nur leider gehen die beiden auf dem Weg hierher in den Gassen verloren. Mit hungrigen Mägen warten wir im Restaurant gegenüber bis die beiden auftauchen und sich zum Frühstück zu uns gesellen. Von da an haben wir dort jeden Morgen gefrühstückt. Das Lokal ist das Ban Mhi Guesthouse und wird von Paul und Aay geführt. Hier vermischt sich schottischer Humor mit thailändischer Herzlichkeit. Doch perfekt wird es erst mit deren Tochter Freya, ein lebenslustiges Goldstück im Alter von drei Jahren. Wann immer wir für einen Plausch, oder zum Essen, erscheinen, ist dort die kleine Freya, um mit uns zu spielen oder Schabernack zu treiben.

Mit ihnen sind wir auch auf das Loi Kratong gegangen und als wir nach Pai fahren wollten, hat uns Paul bei der Beschaffung eines Rollers geholfen. Während unseres Abstechers nach Pai konnten wir sogar die großen Rucksäcke bei ihnen verstauen. Ich glaube auch, dass Freya sie gut bewacht hat.

Auf dem Loi Kratong, zusammen mit Daniel, Joana, Paul, Aay und Freya.

Uns hat es dort so gut gefallen, dass wir nach unserer Rückkehr noch eine Nacht in deren Guesthouse gebucht hatten. Bei Freunden ist es doch am schönsten. Es wird nie langweilig. Sei es beim köstlichen BBQ oder beim Abendessen, immer kann man mit den beiden ein Schwätzchen halten, am liebsten bei thailändischem Bier.

Nun klingt es so, als hätten wir uns in Chiang Mai nur bei Paul und Aay aufgehalten, was so nicht stimmt. Das nächste Loblied muss ich auf Sammy anstimmen, jenen Thai, der uns während eines sehr heißen Tages kochen beigebracht hat. Er hat einen unglaublichen Humor. Im Prinzip geht es immer darum, seine Freunde zu ärgern. Wenn das Curry zu scharf ist, sollen wir nicht davon essen, es aber ruhig unseren Freunden anbieten. Wenn wir eine Chili schneiden, sollen wir danach bloß nicht unser Gesicht berühren. Nagut, in die Gesichter unserer Freunde dürfen wir getrost fassen. Und wir müssen unseren Freunden die kleinen Chilischoten unterjubeln, die sind nämlich besonders scharf.

Aus eigener Ernte.


Der Meister.

Nach dem Essen schleppen wir uns müde in die Hängematten und dösen ein. Sammy hat eine Farm und baut dort den Großteil der Zutaten für den Kochkurs an. Wenn ihr einmal in Chiang Mai seid, zögert nicht für einen Tag diesen Kurs zu besuchen.

Es sind die Menschen, die wir treffen, die unserer Reise die nötige Würze geben. Bisher haben wir in jedem Land Freundschaften geschlossen. Da bin ich doch gespannt, was als nächstes kommt.