Habt euch schon einmal zusammen mit einer Schnecke eure Zähne geputzt? Nun, im Badezimmer unserer Hütte in Pai sind drei Schnecken eingezogen, die sich am liebsten im Waschbecken aufhalten. Unsere drei possierlichen Gäste haben auch schon Namen bekommen und besuchen uns jeden Abend.
Ihr merkt, wir sind mehr in die Natur gerückt. Nachts besuchen uns Schnecken, ein streunender Hund schnüffelt unter unseren Fenster und die Käfer und Zikaden zirpen um die Wette. Hier lässt es sich gut aushalten.
Das kleine Dorf Pai ist ein wohlbekannter Geheimtipp und deshalb fest in der Hand von Touristen, solche wie wir es sind. Dabei ist Pai mehr ein Gefühl als eine Attraktion. An sich hat Pai selbst nicht viel zu bieten. In der Umgebung gibt es allerdings den Weißen Buddha sowie zahlreiche Wasserfälle und Wanderwege, immerhin sind wir jetzt in den Bergen. Das merkt man auch, denn es ist etwas kühler und auf den Bergspitzen wachsen sogar Nadelbäume.
Die Idylle am Mok Fa Wasserfall.
Auf der Straße von Chiang Mai nach Pai fährt man 762 Kurven. Um diese zu bestreiten, haben wir uns in Chiang Mai bei Giovanni einen Motorroller für die nächsten vier Tage gemietet. Beladen mit wenig Gepäck lässt es sich auf diese Art hervorragend reisen. Roller fahren ist nicht unsere Spezialität, aber man kann die Landschaft viel besser genießen als in einem Bus und anhalten, wenn einem der Sinn danach steht. Allein, in Thailand fährt man auf der linken Seite. Das ist am Anfang komisch, aber man gewöhnt sich schnell daran.
Auf dem Weg nach Pai.
„Ronja Räubertochter“ ganz in Rot.
Daft Punk?
Zurück zu Pai. Hier finden wir die nötige Entspannung und Ruhe. Unser Hostel liegt am Rand und nennt sich Mountain View und eine gute Sicht auf die Berge hat man tatsächlich. Hier entkommt man sogar dem touristischen Treiben im Dorf. Wenn wir gerade nicht in der Hängematte liegen, mit den Katzen kuscheln oder uns das Essen im Hostel schmecken lassen, planen wir den weiteren Verlauf unserer Reise. Bei aller Spontanität, die wir uns fortan gönnen möchten, müssen wir uns leider auch an Fristen halten. Zu Weihnachten wäre ich gerne am Strand in Vietnam und das vietnamesische Visum ist nur 30 Tage gültig. Doch davor wollen wir noch Laos bereisen. Die Planung nimmt ganze zwei Tage in Anspruch, aber nachdem wir unseren Reiseführer für Südostasien gewälzt haben, hat sich die Route für die nächsten Wochen ergeben.
Mit Bergblick, wie versprochen.
Planen wir doch mal bis Weihnachten.
Leider vergeht die Zeit auch hier zu schnell und am vierten Tag müssen wir nach Chiang Mai zurück fahren. Pai hat sehr zu unserer Ruhe beigetragen, tatsächlich war ich noch nie so tiefenentspannt wie hier. Nun wird es Zeit den Roller zu satteln und die 762 Kurven zurück zu fahren. Wir reisen nur mit leichtem Gepäck. Die großen Rucksäcke haben wir bei Freunden gelassen. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes mal erzählt werden.