Follow the Moskva

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Unser erster Tag in Moskau, und er begann sehr früh. Das Hostel hat uns wohlwollend aufgenommen und während die ersten Gäste müde aus ihren Betten stolpern, stärken wir uns in der bequemen Küche und planen den Tag.

Die ersten Schritte führen uns zum Roten Platz und zum Kreml, den Sitz der russischen Regierung. Von hier fahren die Hop on Hop off Busse, mit denen wir die Stadt erkunden möchten. Dabei haben wir das eigenartige Gefühl durch eine einzige Filmkulisse zu fahren.

Hier beginnt unser Abenteuer. Durch die Stadt führen einmal die rote und einmal die grüne Linie der Touristenbusse. Wir sitzen in der ersteren und möchten wechseln, das ist ja der Grundpfeiler dieser Touren. Allein, der Moskauer Verkehr ist überfüllt und auch etwas chaotisch; Stau steht hier auf der Tagesordnung. Deswegen haben es die Busse schwer regelmäßig die Linie zu bedienen und so müssen wir oft eine unbestimmte Weile auf den nächsten Bus warten. Abenteuerlich ist aber eher die Bedienung der Haltestellen, an denen so mancher Busfahrer lieber vorbeifährt, obwohl wir wie die Matadoren mit den Fahrkarten winken.


Die sich anschließende Bootstour auf der Moskwa beginnt viel versprechend. Es ist schön die Sehenswürdigkeiten vom ruhigen Wasser aus zu sehen. Dann beginnt der Reiseführer auf russisch. Die anfängliche Verwunderung weicht bald verzweifelt ironischem Lachen, was uns denn noch alles für Überraschungen begegnen werden. Sie kommen postwendend, als das Boot nach einer Stunde den Kreml erreicht und umdreht. Plötzlich steht der Reiseführer vor uns und erzählt uns die Tour noch einmal auf Englisch, er hatte wohl gemerkt, dass wir kein Wort verstanden hatten.

Dann eröffnet er uns, dass er ein großer Fan der deutschen Metalband Onkel Tom ist. Von denen haben wir zwar noch nie etwas gehört, aber die Songtitel hören sich lustig an, als er uns seine CD’s zeigt.

Als die Bootstour endet, haben wir die romantische Hoffnung auf den nächsten Bus aufspringen zu können. Als er dann vorfährt – und beinahe wieder vorbei gefahren wäre – stellen wir fest, dass unser geplanter Umstieg nach Hause nicht funktioniert, weil nach diesem Bus der Betrieb eingestellt wird.

So machen wir uns durch den Regen auf den Weg zu einem usbekischen Restaurant, geben jedoch bald auf, verfluchen das Schicksal für die vielen Wendungen und finden durch Zufall einen Kaukasier. Wie sich herausstellt ist der Usbeke seit einiger Zeit geschlossen. Das kann uns alles nicht mehr schockieren sobald wir uns über die zahlreichen Köstlichkeiten hermachen, die uns serviert werden.

Für eventuelle Unklarheiten möchte ich mich gleich einmal entschuldigen. Ich habe heute sehr wenig geschlafen.

  1. Lilo Hartung

    Mit dem Bolschoj-Theater verbindet mich eine schöne Erinnerung: Als DDR-Bürger konnte man zur Abendkasse gehen und bekam kostenlos einen Zeitungsfetzen mit einigen Worten darauf. Damit konnte man sich auf jeden freien Platz setzen, meist vorne, wo vielleicht für offizielle Delegationen reserviert war. Schön war auch, daß den Küstlern immer wieder Blumen aus dem Publikum zugeworfen wurden.